Beitragsserie „Waldgarten im Klimawandel“
Teil 2 – Wildtiere und Insekten
Ein Gastbeitrag von Ing. Matthias Jünger, MBA
Gründer von garden-shop.at
Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag, den Matthias beim Online-Stammtisch von waldgarten.global am 7. April 2025 gehalten hat.
Dazu gibt es auch ein Video von ihm auf unserem YouTube-Kanal
Abbildung 1: Ein Igel im hohen Gras © Jacek Ulinski / unsplash.com (2022)
Warum ist die Einbindung von Wildtieren und Insekten in Waldgärten wichtig?
„Gestern Abend sah ich wieder diesen kleinen Igel durch den unteren Teil meines Gartens huschen. Er ist nun schon das dritte Jahr hier und scheint die wilde Ecke unter dem kriechenden Wacholder zu seinem Zuhause gemacht zu haben. Als ich letztens mit einem Freund darüber sprach, meinte der nur: ‚Ein Igel? Bei dir? In der Stadt?'“
Die Zeiten, in denen wir Gärten nur als Ort zum Ernten und Entspannen sahen, sind vorbei. Der Klimawandel ist längst bei uns angekommen. Trockenere Sommer, wärmere Winter und verschobene Blühzeiten stellen nicht nur unsere Pflanzen, sondern vor allem auch unsere tierischen Gartenmitbewohner vor enorme Herausforderungen. Viele Arten verlieren ihren Lebensraum – und mit ihnen verschwinden auch wertvolle Helfer im Garten, wie Bestäuber, Schädlingsvertilger oder Samenverbreiter.
Dabei zeigt ein waldgartenbasiertes Ökosystem, wie eng alles miteinander verwoben ist. Ein reich strukturierter Garten kann nicht nur klimatisch puffern, sondern auch Artenvielfalt fördern. Und genau darum geht es in diesem Beitrag.
- Wie können wir Wildtieren und Insekten aktiv helfen?
- Welche Strukturen und Pflanzen brauchen sie – besonders unter veränderten Klimabedingungen?
- Und was kann man ganz konkret tun, ohne gleich alles umzubauen?
Dazu empfehle ich übrigens das YouTube-Video „Waldgarten, Biodiversität und Klimawandel“ von Fryd – ein schöner Einstieg in die Thematik:
Klimawandel & Artenwandel: Was sich in unseren Gärten verändert
Der Klimawandel verändert nicht nur das Wetter. Er verändert Lebenszyklen, Wanderbewegungen und vor allem das feine Zusammenspiel zwischen Pflanzen und Tieren. Viele Wildtiere und Insekten sind darauf angewiesen, dass Blütezeiten, Futterquellen und Nistmöglichkeiten exakt zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind. Verschieben sich diese, geraten ganze Ökosysteme aus dem Takt.
Ich habe mir Studien durchgelesen, aber eigentlich reicht schon ein Blick in den eigenen Garten: Während die ersten Blüten durch die frühe Wärme im März schon aufgehen, sind viele Bestäuber wie Wildbienen oder Falter noch gar nicht aktiv. Oder sie schlüpfen – und finden keine Nahrung. Und wenn sich dann doch mal etwas durchsetzt, dann oft die Arten, die sich schnell anpassen können – leider oft die weniger erwünschten. Ich sag nur: mehr Blattläuse, weniger Marienkäfer.
Laut klimafitterwald.at verlängert sich durch die steigenden Temperaturen nicht nur die Vegetationsperiode, sondern es verschieben sich auch die Lebenszyklen vieler Waldarten. Manche Tiere wandern ab, andere kommen neu dazu – doch es geht nicht allen gut dabei. Besonders Spezialisten, die auf bestimmte Pflanzen oder Lebensräume angewiesen sind, verschwinden zuerst. Auch der Bundeswaldbericht des Landwirtschaftsministeriums (siehe: bml.gv.at) spricht klar davon, dass sich der Artenmix im Wald durch den Klimawandel drastisch verändert – und dass die Förderung von Biodiversität zur zentralen Strategie gehört.
Für uns als Gärtnerinnen und Gärtner bedeutet das: Wir müssen unsere Gärten nicht nur klimaresilient gestalten, sondern auch tierresilient. Also Räume schaffen, in denen Tiere und Insekten überleben, nisten, trinken und sich zurückziehen können – auch wenn sich das Klima weiter verändert.
Mir hat das am Anfang ehrlich gesagt ein bisschen Angst gemacht. Der Gedanke, dass ich mit meinem kleinen Garten gegen solche globalen Entwicklungen ankämpfen sollte, erschien mir lächerlich. Aber dann habe ich gemerkt: Es geht nicht ums „Retten“, sondern ums Möglichmachen. Und jeder Quadratmeter zählt.
Denn ein einziger blühender Streifen, eine wilde Ecke mit etwas Totholz, ein kleiner Wasserstein – all das kann überlebenswichtig sein für Tiere, die sonst keinen Platz mehr finden. Der Wandel passiert sowieso. Die Frage ist nur: Gestalten wir ihn mit?
Lebensräume schaffen statt nur dekorieren
Ich geb’s zu: Früher wollte ich, dass mein Garten schön aussieht. Ordentlich geschnittene Ränder, kaum Laub, alles „aufgeräumt“. Irgendwann hab ich’s dann verstanden – je ordentlicher mein Garten war, desto stiller wurde er. Weniger Vögel, keine Kröten mehr, und auch das vertraute Summen an einem warmen Frühsommertag war plötzlich weg. Der Garten war zwar hübsch, aber leblos.
Heute weiß ich: Wenn wir Tiere und Insekten in unsere Gärten holen wollen, dann müssen wir ihnen Raum geben – echten Raum, nicht nur ein hübsches Blütenbild fürs Auge. Es geht um Lebensraum. Um Rückzugsorte. Um Nischen. Und um Strukturen, die in der Natur längst selbstverständlich sind, in unseren gepflegten Gärten aber oft fehlen.
Abbildung 2: Totholz am Waldrand © Ma Ti / unsplash.com (2024)
Ein gutes Beispiel ist Totholz. Für uns Menschen oft nur „Baumschnitt“, für Wildbienen, Käferlarven oder kleine Amphibien ein absoluter Premium-Wohnraum. Ich habe einmal testweise einen alten Asthaufen in der Ecke liegen gelassen – einfach so. Ein halbes Jahr später: ein ganzer Mikrokosmos. Blindschleichen, Igel, eine Ringelnatter (ja, ich habe einen kleinen Schreck bekommen), unzählige Käfer. Ein bisschen Schiss inklusive – aber vor allem Ehrfurcht. So viel Leben in einem Haufen Holz!
Dann wären da noch Laubhaufen, Steinhaufen, Astbündel – alles unscheinbare, aber lebensnotwendige Elemente für Igel, Eidechsen, Wildbienen oder Kröten. Besonders in Zeiten, in denen viele Tiere durch verschwindende Wildflächen gezwungen sind, neue Lebensräume zu suchen.
Ein Trick, den ich heute regelmäßig anwende: Ich denke in „vertikalen Ebenen„. Also: Was lebt am Boden, was am Übergang, was in der Höhe? Bodendecker bieten Krabblern Schutz, niedrige Sträucher locken Vögel und Hummeln an, mittelhohe Gehölze und Wildobst wie Holunder oder Kornelkirsche sind bei Insekten und Kleinsäugern gleichermaßen beliebt. Und ganz oben? Dort singen die Amseln, nisten Stare, oder ein Buntspecht macht sich bemerkbar – sofern man ihm alte Bäume oder stehendes Totholz gönnt.
Ein tierfreundlicher Waldgarten sieht nie steril aus. Er hat Kanten, Ecken, Schatten, Licht, Ruhe und Dynamik. Ich hab gelernt, mich vom Zwang zu befreien, dass alles „fertig“ sein muss. Ein lebendiger Garten darf auch mal wild aussehen. Muss er sogar. Denn genau darin liegt seine Stärke.
Wenn du also das nächste Mal einen Haufen Äste liegen lässt, einen alten Blumentopf mit Laub füllst oder ein Stück Rasen in Wildwuchs überführst – dann weißt du: Du schaffst gerade Raum. Lebensraum. Und das ist tausendmal wertvoller als jede Gartendeko.
Pflanzenauswahl für Bestäuber, Vögel & Co.
Wenn mich heute jemand fragt, was die beste Pflanze für Insekten ist, antworte ich meist: Kommt drauf an, wen du einladen willst. Denn das ist genau der Punkt – du gestaltest mit deiner Pflanzenauswahl aktiv die Gästeliste deines Gartens.
Früher habe ich einfach irgendwelche „bienenfreundlichen“ Mischungen gesät. Hat auch ein bisschen geblüht. Aber richtig lebendig wurde es erst, als ich mich mit den Bedürfnissen einzelner Tiergruppen beschäftigt habe: Was braucht eine Wildbiene im Frühling? Welche Pflanzen liefern Vögeln im Winter noch Nahrung? Und wie locke ich Schmetterlinge, ohne gleichzeitig Wespen in Scharen anzuziehen?
Abbildung 3: Eine wilde Wiese – ein Paradies für Hummeln © Karen Cann / unsplash.com (2020)
Der Schlüssel liegt in der Vielfalt – und zwar nicht nur optisch, sondern auch funktional. Heimische Wildpflanzen sind dabei Gold wert. Denn sie sind perfekt auf unsere einheimischen Tiere abgestimmt. Viele Wildbienenarten, Schwebfliegen, Falter und Käfer haben sich über Jahrtausende auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert. Wenn diese fehlen, fehlt ihnen die Lebensgrundlage.
Ein Beispiel: Die Wilde Möhre. Sie wirkt im Beet auf den ersten Blick unscheinbar. Aber im Sommer summt und brummt es dort wie auf einem Festival. Oder die Kornblume – für mich mittlerweile ein Muss. Im Frühling sind Palmkätzchen unschlagbar für die ersten hungrigen Bestäuber.
Für Vögel lohnt sich der Blick auf Sträucher und Bäume mit Fruchtschmuck: Schlehe, Holunder, Weißdorn oder Eberesche bieten Nahrung und Schutz – besonders im Winter. Und wer dem Zaunkönig oder Rotkehlchen einen Gefallen tun will, lässt die Stauden über den Winter einfach stehen. Ihre Samenstände sind Futterquelle und Versteck in einem.
Ich habe mir mittlerweile eine kleine Liste gemacht – meine persönlichen „Arten-Magnete“ für mehr Leben im Garten:
- Frühblüher wie Lungenkraut, Huflattich und Palmkätzchen
- Blühende Dauerbrenner wie Dost, Salbei, Flockenblume und Thymian
- Fruchtsträucher wie Johannisbeere, Kornelkirsche, Berberitze
- Kletterpflanzen wie Wilder Wein oder Efeu – letzterer blüht spät im Jahr und ist dann eine wertvolle Nektarquelle
- Und natürlich: ein paar heimische Bäume wie Feldahorn, Wildapfel oder Vogelbeere
Laut dem österreichischen Landwirtschaftsministerium ist die Förderung standortgerechter Arten und artenreicher Mischbestände eine der wirksamsten Maßnahmen gegen den Verlust von Biodiversität im Wald (siehe: bml.gv.at, „Wald im Klimawandel“). Und das lässt sich 1:1 auf unsere Gärten übertragen.
Noch ein Tipp: Nicht alles auf einmal umkrempeln. Fang klein an – mit einer Ecke, einem Beet, einer Hecke. Beobachte, was kommt. Es ist ein bisschen wie bei einer guten Party: Wenn die ersten Gäste sich wohlfühlen, erzählen sie’s weiter.
Und irgendwann sitzt du dann abends im Garten, siehst eine Hummel auf der Kugeldistel landen, hörst das leise Zwitschern im Holunderbusch – und weißt: Du hast alles richtig gemacht.
Wasserstellen & Mikroklima für Tiere und Insekten
Es war ein heißer Julitag – einer von diesen Tagen, an denen selbst der Schatten flimmert. Ich saß im Garten, der Boden trocken, die Luft flirrig. Plötzlich sehe ich eine Amsel, die sich vorsichtig an meine Vogeltränke heranschleicht. Kein Trinken. Sie hüpfte hinein, plantschte, schüttelte sich – ein echtes Bad! Und ich dachte: Krass, wie wenig es braucht, damit ein Tier durchhält.
Wasser ist nicht nur für Pflanzen lebensnotwendig. Es ist auch ein zentraler Schlüssel, um Tiere und Insekten in deinen Garten zu holen – vor allem, wenn der Klimawandel trockene Perioden immer häufiger macht. Und genau wie wir im ersten Teil der Serie gelernt haben, dass Wassermanagement im Garten entscheidend ist, gilt das auch für seine tierischen Bewohner.
Die einfachste Lösung: eine flache Schale mit frischem Wasser. Klingt banal, wirkt Wunder. Ich stelle bei Hitze immer mehrere auf – an sonnigen und schattigen Orten. Steine oder kleine Holzstücke hinein, damit auch Insekten sicher landen und trinken können. Denn nichts ist trauriger als eine durstige Biene in einer glatten, zu tiefen Schale.
Aber es geht auch größer: Kleine Teiche, Sickerbecken oder Feuchtbiotope machen deinen Garten nicht nur attraktiver, sondern stabilisieren das Mikroklima. Ich habe irgendwann einen alten Zinkbottich vergraben, ein paar Wasserpflanzen rein, ein paar Steine drumherum. Seitdem hab ich Libellen, Frösche und sogar eine Erdkröte als Stammgast. Und nein, du brauchst keinen aufwändigen Folienteich – schon ein halber Quadratmeter Wasserfläche kann reichen.
Spannend ist auch, wie Wasserstellen indirekt wirken: Sie schaffen Feuchtigkeit in der Luft, puffern Hitze und machen deinen Garten widerstandsfähiger gegen extreme Temperaturen. Und das ist nicht nur angenehm für Tiere – auch deine Pflanzen danken es dir.
Was ich dabei gelernt habe: Wasserstellen müssen gepflegt werden. Kein abgestandenes Wasser, keine rutschigen Algenflächen, keine offenen Gefahrenquellen für Kleintiere. Am besten täglich frisches Wasser und gelegentlich reinigen – das geht schnell, verhindert aber Mücken und Krankheiten.
Ein zusätzlicher Hebel ist das Mikroklima selbst. Du kannst gezielt mit Beschattung, Windschutz und Höhenstruktur arbeiten:
- Bäume und hohe Sträucher werfen Schatten und senken die Bodentemperatur.
- Dichte Hecken bremsen austrocknenden Wind.
- Mauern oder große Steine speichern Wärme am Tag und geben sie nachts langsam ab – gut für Temperaturpuffer.
Zusammen mit einer Wasserstelle entsteht ein echtes Kleinklima, das vielen Tieren hilft, extreme Bedingungen zu überstehen. Gerade in Hitzesommern ist das ein echter Überlebensvorteil.
Ich finde es faszinierend, wie schnell solche Angebote angenommen werden. Der Moment, in dem ich zum ersten Mal einen Igel aus der Dämmerung tapste und trinken sah, war für mich magisch. Und auch ein bisschen Bestätigung: Mein Garten funktioniert – nicht nur für mich, sondern für viele.
Nützlingsförderung durch Verzicht: Weniger Ordnung = mehr Leben
Es war erst der Moment, in dem ich mal für ein paar Wochen nichts gemacht habe – also wirklich gar nichts –, dass ich begriffen habe, was ich all die Jahre übersehen hatte. Plötzlich waren sie da: Marienkäfer. Florfliegen. Ein kleiner Fuchs in der Dämmerung. Und mein persönlicher Favorit – ein Igel, der sich ungestört durchs Laub wühlte.
Die Wahrheit ist: Viele Tiere brauchen kein Hotel, kein Spezialhäuschen, kein gekauftes Nützlingssystem. Sie brauchen nur Ruhe. Deckung. Und etwas Chaos. Also all das, was in konventionellen Gärten oft als „ungepflegt“ gilt.
Laub zum Beispiel. Ich lasse es heute bewusst unter Sträuchern und in Gartenecken liegen. Dort überwintern Insekten, Igel, Spinnen und Mikroorganismen. Es isoliert, schützt den Boden, speichert Feuchtigkeit – und im Frühjahr wird es langsam wieder zu Humus. Ganz ohne mein Zutun.
Oder verblühte Stauden: Früher hätte ich sie schon im Oktober abgeschnitten. Heute bleiben sie stehen – bis in den Frühling. Weil ihre hohlen Stängel Winterquartier für Wildbienen sind. Und weil sie im Schnee wunderschön aussehen. Ehrlich, probier‘ das mal aus – es verändert die Stimmung im Garten komplett.
Auch das Mähen habe ich zurückgefahren. Statt dreimal im Monat nur noch einmal. Einige Bereiche mähe ich gar nicht mehr. Ich nenne das inzwischen liebevoll meine „wilde Zone“. Und ich sage dir: Das Summen dort ist im Juni lauter als jedes Gartenradio.
Noch ein Punkt: Spritzmittel – egal ob biologisch oder nicht – kommen mir nicht mehr in die Gießkanne. Wer Nützlinge fördern will, muss konsequent sein. Einmal Seife gegen Blattläuse, und du tötest auch Marienkäferlarven und Schwebfliegen. Stattdessen: beobachten, Geduld haben – und lernen, dass Blattläuse einfach dazugehören. Und irgendwann verschwinden sie wieder. Weil das System sich selbst reguliert.
Der größte Feind eines lebendigen Gartens ist nicht Trockenheit oder Kälte. Es ist unser Drang, ständig einzugreifen. Ich musste das lernen – mit ein paar Rückschlägen, vielen Aha-Momenten und einer Portion Mut zum „Unordentlichen“.
Heute weiß ich: Ein lebendiger Garten braucht keinen Perfektionismus. Er braucht Vertrauen. Und ein bisschen Mut zur Wildnis.
Fazit: Vielfalt ermöglichen – Wandel gestalten
Wenn ich heute durch meinen Garten gehe, sehe ich mehr als nur Pflanzen. Ich sehe Bewegung. Beziehungen. Leben. Ein wuselnder Ameisenpfad am Kompost. Das aufgeregte Gezwitscher am frühen Morgen. Eine Wildbiene, die aus einem verblühten Stängel krabbelt. All das war nicht immer da – ich habe es eingeladen.
Und genau das möchte ich dir mitgeben: Die Einbindung von Tieren und Insekten ist kein Bonus im Waldgarten. Sie ist der Schlüssel. Denn ohne Bestäuber, Bodenlebewesen, Vögel und Kriechtiere bleibt der Garten eine isolierte Bühne – aber kein funktionierendes Ökosystem.
Der Klimawandel zwingt uns, umzudenken. Und zwar nicht erst morgen. Wir können nicht alles kontrollieren – aber wir können Raum schaffen, damit die Natur sich selbst helfen kann. Strukturvielfalt, Wasserversorgung, heimische Pflanzen, wilde Ecken und bewusster Verzicht auf Eingriffe – das sind keine Luxusmaßnahmen, sondern Grundbausteine für resiliente Gärten.
Wenn du heute beginnst, auch nur eine kleine Fläche umzugestalten, hast du schon mehr getan, als du denkst. Jeder Quadratmeter zählt. Jeder wilde Winkel macht einen Unterschied. Und vor allem: Du musst nicht perfekt sein. Fang an, beobachte, passe an. Dein Garten wird es dir zeigen.
Ich lade dich ein: Geh heute raus, beobachte deinen Garten mit den Augen eines Tieres. Wo könntest du wohnen, trinken, Schutz finden? Und dann – verändere eine Kleinigkeit. Lass ein bisschen mehr Chaos zu. Und freu dich auf das Leben, das zurückkehrt.
Teile deine Erfahrungen gerne mit anderen!
Was funktioniert bei dir? Was hast du ausprobiert? Was würdest du anderen empfehlen? Je mehr wir voneinander lernen, desto stärker wird dieses Netzwerk der lebendigen Gärten.
Quellen:
- Klimafitter Wald (2024): Wie verändert die Klimaerwärmung den Wald?
https://www.klimafitterwald.at/fragen-und-antworten/wie-verandert-die-klimaerwarmung-den-wald/ - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (BML): Wald und Klima – Der Wald im Klimawandel
https://www.bmluk.gv.at/themen/wald/wald-und-klima/der-wald-im-Klimawandel.html - Fryd (YouTube, 2024): Waldgarten, Biodiversität und Klimawandel
https://www.youtube.com/watch?v=TQZ2mATbtLc
Zur Person
Ing. Matthias Jünger, MBA, betreibt die Plattform Garden-Shop.at und verbindet damit seine Leidenschaft für nachhaltiges Gärtnern mit fundiertem Wissen über Permakultur und Waldgärten. Als begeisterter Hobbygärtner experimentiert er gerne mit klimaresilienten Anbaumethoden, Bodenverbesserung und effizientem Wassermanagement.
Durch seinen Online-Shop für Gartenbedarf hat er direkten Kontakt zu den Herausforderungen, mit denen Gärtner heute konfrontiert sind – von Trockenperioden bis hin zu nachhaltigen Anbaulösungen. Sein Ziel: Praxiserprobte Strategien und hochwertiges Equipment für eine zukunftsfähige Gartenkultur zugänglich machen.
Mit seinem Fachwissen teilt er in diesem Artikel bewährte Methoden und Inspiration, um Waldgärten optimal an den Klimawandel anzupassen – für resiliente, produktive und nachhaltige Ökosysteme.
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